Die Pfeife der Wahrheit

Ich nehme die Pfeife der Wahrheit
zur Hand und koste.
Koste von ihr und erkenne,
dass vieles, von dem ich mich
wollte glauben machen,
dass es noch passt, längst
nicht mehr passt.

Ich erkenne all die Unwahrheiten,
die ich bereits viel zu lange lebe.
Erkenne die Angst zu scheitern,
loszulassen und den Fokus zurück zu mir zu nehmen.

Ich erkenne die Angst,
dann niemand mehr zu sein.
Nicht mehr suchend, ringend, wollend,
sondern einfach seiend, hier.

Wo immer Unwahrheit war und ist,
wo immer ich mich selbst getäuscht habe,
dringt der Duft der Wahrheit durch.

Ich kann, ich mag, nicht länger so tun
als könnte ich sie nicht sehen.
Als würde ich ihre Sprache nicht sprechen
und ihre Worte nicht verstehen,
obwohl ich des Sprechens und Hörens längst mächtig bin.

Lausche ich, so erkenne ich,
dass die Zeit aufzubrechen längst gekommen ist.
Dass es jetzt, hier, hoch an der Zeit ist,
zu tun, wozu ich gerufen bin.

Der Dampf der Pfeife enthüllt,
was gesehen, löst auf, was verschwinden,
ruft ins Leben, was geboren werden will.

Zurück bleibe ich, nackt.
Mit dem, was mir wichtig ist.
Mit dem, was wirklich zählt.
Mit dem, wofür ich gehe.
In meiner ganzen Nacktheit, mit meinem ganzen Leben,
in meiner ganzen Schönheit, aufrecht in meiner Kraft.

Sabrina Gundert

*

 

Wo wartest du noch darauf, dass jemand kommt und dich erlöst?

Wo erlaubst du dir noch nicht, deine Kraft, Größe und Schönheit zu leben?

Wie viel mehr als das, was du gerade lebst, ist noch möglich?

Welche Vision, welche Kraft, will durch dich verwirklicht werden?

Was ist dein Beitrag zu dieser Welt?

 

Von Herzen mit kraftvollem Mut, aufzustehen, hinzustehen und zu gehen für das, was dich ruft und was von dir aus in die Welt gehen will,
Sabrina

10 Kommentare

  1. Liebe Sabrina, ja Du bist eine wunderbare Poetin, das kann ich nur unterstützen! Du berührst so sehr etwas ganz tief in mir mit Deinen Worten, Zeilen und der Stimmung, die Du damit zauberst. Du bist die Zweite innerhalb weniger Tage, die mich daran erinnert, dass die Zeit längst gekommen ist aufzubrechen……….. Wow, DANKE für Deine Erinnerung, diese tiefe Erkenntnis gibt es wirklich erst sehr präsent seit einigen Tagen in mir und jetzt malst Du dieses wunderbare Bild und ich erkenne………
    DANKE von Herzen, Du Wunderbare!
    Alles Liebe genauso von Herzen von Dorothea

    • Liebe Dorothea,

      hab Dank für deine Zeilen! Mögen wir gemeinsam für das Neue gehen und aufbrechen in die Welt, die wir leben und für die wir gehen wollen.

      Herzlich,
      Sabrina

  2. „Der Duft der Wahrheit“ – was für ein wunderschönes Bild!
    Es hat nichts von der Verwirrung, der Angst, der drohenden Katastrophe, die für mich sonst oft mit der „Wahrheit“ bzw. sie zu leben, assoziiert sind.
    Der Duft der Wahrheit – er kann leicht und duftig, er kann auch tief und schwer sein – und er dringt hindurch.

    Danke – auch für die Kraftlieder! Habe weitergehört und das Lied „Ho’oponopono“ von Brigitte Schmitz gehört. Es kam genau im richtigen Augenblick zu mir!

    • Liebe Ulrike,

      danke dir von Herzen für deine Zeilen! Ja, immer wieder bewusst zu wählen: Worauf richte ich mich aus? Was mache ich zu meiner Wahrheit? Welche Welt will ich rufen? In welche Welt mich hineinleben? – das sind Fragen, die mich immer wieder begleiten.

      Schön, dass der Text und auch die Lieder – und das, was du durch sie noch entdeckt hast – so passend kamen!

      Herzensgrüße zu dir,
      Sabrina

  3. Liebe Sabrina,

    deine Poesie geht unter die Haut! Ich spüre eine solche Energie in ihr,
    die mir förmlich eine Gänsehaut beschert!
    In dir steckt eine große Poetin! Nicht nur das! Du forderst die LeserInnen
    gerade zu heraus, auf-zu-brechen und zu leben, wozu wir gerufen sind!
    Ja, uns in unserer Nacktheit zu zeigen, so, wie wir wirk-lich(t) sind!
    Aufr-echt, in Würde und Schönheit im SEIN.

    • Mmmh, hab Herzensdank für deine Worte und deine Rückmeldung, liebe Sabine!

      Mögen wir alle es wagen, aufzubrechen und die zu sein, die zu leben, die wir immer waren und sein möchten.

      Von Herzen mit Rückenwind für unseren Mut und unsere Tatkraft,
      herzlich,
      Sabrina

  4. Liebe Sabrina,
    Du sprichst mir tief aus der Seele, was ich selbst, so nicht in Worte
    fassen kann.

    herzlichen Dank

    Daniela

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