Was sich fügt

Ich stehe auf dem Bahnhof und denke, schade, dass ich das Buch von karindrawings so tief nach unten in den Rucksack gepackt habe.

Da fährt der Zug auch schon ein, ich verabschiede mich von einer Freundin, habe den Impuls noch ein Stück nach links den Zug entlang zu gehen und einzusteigen. Wo sonst die Gratishefte sind, steckt ein Magazin mit dem Titel „Zufall“, das aktuelle Transhelvetica-Magazin. Wie passend.

Auf der Heimfahrt lese ich im Heft: Synchronizitäten, Zufälle, Schicksale und die Handschrift Gottes.
Zuhause dann packe ich das Buch von karindrawings aus „Birken wachsen von allein“ und vertiefe mich darin. Die Sonne geht hinter den Bergen unter und strahlt den Balkon hell an.

Wie lange ich hier noch wohnen kann, weiß ich nicht. Das Haus ist zum Verkauf ausgeschrieben, ob wir bleiben können ist ungewiss.

Vor einigen Monaten hatte ich Motten in der Küche, musste einmal alles durchsortieren – so ist die Küche jetzt fein sortiert.

Kurz darauf hat sich gezeigt, dass es Feuchtigkeit im Keller gibt. All meine Essenzbücher, in die ich über zehn Jahre das Wertvollste meines Lebens geschrieben habe, waren verschimmelt und ich habe sie weggeschmissen. Mit vielem anderen mehr. Wenig später wurde klar, dass das Haus verkauft wird, ob wir bleiben können, wissen wir nicht. Immerhin sind Küche und Keller jetzt schon aufgeräumt.

Zufall? Schicksal? Fügung? Auf der Seite 89 im oben erwähnten Magazin steht der Satz: „Zufall ist vielleicht das Pseudonym Gottes, wenn er nicht selbst unterschreiben will“ von Anatole France.

Wer weiß.

Ich wünsche dir einen ruhigen und wegweisenden und klärenden, klaren Frühling.

Herzlich,
Sabrina

PS. Erzähle mir gerne: Wann hat es sich bei dir zuletzt gefügt? Worüber hast du gestaunt? Hinterlasse einen Kommentar auf dieser Seite.

Ein Kommentar

  1. Zum 96. Geburtstag meiner geliebten Oma wollte ich ihr ein besonderes Blumengeschenk ans Grab bringen. Es verging eine Woche, in der ich mir Gedanken machte über die Art von Blumen und wo ich sie erwerben könne… Am Freitag kurz vor Omas Geburtstag standen sie in einem Blumengeschäft, in dem ich zum Kaffeetrinken war, plötzlich vor mir: Rote Röschen in drei Töpfen, zu verschenken. Danke für dieses Geschenk des Himmels!

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