Vertrauen in den Prozess

Immer, wenn ich an einer Stelle stehe, an der mein altes Leben nicht mehr weitergeht, und das Neue noch nicht sichtbar ist, ist da dieses Zögern.

Das Zögern, dass mich mich fragen lässt: Bin ich wirklich richtig hier? Kann ich den nächsten Schritt wirklich gehen? Ist das Ganze nicht ein riesiger Irrtum?

Spüre ich in mich rein, verbinde mich wieder bewusst mit meinem Körper, ist es vielmehr als nur ein Spüren, dass dieser Weg stimmig ist. Es ist ein Wissen, das auf einer tieferen Ebene immer da ist. Auch wenn die See darüber aufgewühlt und stürmisch ist.

Oft kommen die Fragen an der Oberfläche von den Bildern, die ich in mir trage, und die mir sagen, wie ich zu sein habe und was richtig und stimmig ist. Meist sind es nicht meine Bilder, sie entsprechen mir nicht.

Jedes Mal ist diese Engstelle –
an diesem Nicht-mehr und Noch-nicht –
somit eine Herausforderung an mich selbst:
Bleibe ich mir treu? Glaube ich an mich?
Vertraue ich meiner Wahrnehmung?

Immer wieder zögere ich. Gehe hin und her in meinen Gedanken. Vor und zurück. Zugleich weiß ich: Ich folge. Ich folge mir und dem, was ich als stimmig empfinde. Oft braucht dieses Folgen einfach seine Zeit. Und das Wissen, dass es kein Fehler ist, zwei Schritte vor und einen zurück zu machen.

Was ich in diesen Zwischenzeiten lerne, ist das Vertrauen in den Prozess. Darein, dass ich, wenn ich mittendrin bin, nicht sehe, was am Ende auf mich wartet – und dass ich dennoch gehe. Im Vertrauen, dass es gut sein wird.

Und gut bedeutet hier vor allem stimmig für mich.
Dass dieses, was da auf mich am Ende jenes Prozesses wartet,
Sinn für mich macht. Dass eine Aufgabe und ein Geschenk zugleich in ihm sind.

In unserer Gesellschaft sind wir es nur wenig gewohnt, mit Vertrauen und Gelassenheit durch die Prozesse unseres Lebens zu gehen. Oft kämpfen wir gegen sie an, versuchen am Alten festzuhalten oder das Neue zu beschleunigen. Doch: Die Prozesse tauchen immer wieder auf. Weil sie natürlicher Teil des Leben sind.

Wie wertvoll ist es da, wenn wir uns verbinden mit Menschen, die ebenfalls in jenem Prozesssein unterwegs sind. Die wissen, dass Entwicklung und Veränderung die natürliche Bewegung des Lebens sind. Die uns daran erinnern, wenn wir es selbst einmal vergessen haben.

Hab Vertrauen

Hab Vertrauen,
darein, dass alles gut sein wird,
dass du vertrauen darfst,
dass du geborgen bist, immer warst.

Hab Vertrauen,
dass dieser Weg der deine ist,
dass du genau richtig bist,
mit allem, was du entschieden hast
und was vor dir liegt.

Hab Vertrauen,
in diese Entwicklungen,
in das, worin du gerade bist.

Hab Vertrauen,
dass es sich zeigt,
dass du einfach mitgehen darfst,
dass du Teil bist, vom großen Ganzen.

Mit Vertrauen in das, was entstehen will und sanftem Rückenwind für dich,
herzlich,
Sabrina

PS. Gerne begleite ich dich in diesem Prozess. Melde dich für ein Ganzheitliches Coaching.

12 Kommentare

  1. Liebe Sabrina
    Im Fluss des Lebens unterwegs und lande auf deiner Seite. Berührt und aufgewühlt von den Worten die ich da lese und die Gewissheit, wie machtvoll sie sein können.
    Deine Bücher habe ich bestellt und bin neugierig, ob da noch mehr berührt wird, an Stellen, die ich möglicherweise schon lange vergessen habe. Hier auf deiner Seite einen Zwischenhalt zu machen tut wirklich gut. Danke!
    Wundervolle Auszeit und einen Herzensgruss
    Mirjana

    • Liebe Mirjana,

      hab Dank! Mögen die Worte hier auf der Seite wie auch in den Büchern Balsam und Stärkung für dich sein – und mögen dich jeweils genau die Zeilen und Textstellen erreichen, die jetzt unterstützend für dich sind.

      Herzlich,
      Sabrina

  2. Liebe Sabrina!

    Herzlichen Dank für deinen Beitrag zum Thema Vertrauen, denn das ist genau mein Thema im Moment. Ich bin durch dein Buch Herzensweg, aufgebrochen meinen Weg zu finden und erfahre viel Gegenwind im Moment wieder .Es ist je nach Tagesform nicht leicht dem Stand zu halten. Aber immer, wenn ich schon aufgeben will und den scheinbar leichteren Weg gehen will, kommt ein passender Blogbeitrag von dir , der mir wieder neuen Mut gibt. Ich habe meinen alten Job letztes Jahr gekündigt und mich als Sensitive Coach weitergebildet, da ich in meiner Arbeit als Kinderkrankenschwester oft gemerkt habe, dass Beratung allein nicht ausreicht, um Menschen auf ihren Weg zu helfen. Erstaunlicherweise kommen gerade immer Männer auf mich zu und wollen von mir gecoacht werden sowie Mütter, die wegen ihrer hochsensiblen Kinder nicht weiter wissen. Ich denke, dann ist das mein Weg. Danke für deine aufmunternden Worte, sie sind wie Balsam für meine Seele.
    Ich wünsche dir weiter viel Kraft, Gesundheit und freue mich auf weitere tolle Beiträge von dir.

    Liebe Grüße
    Stefanie

    • Liebe Stefanie,

      hab Dank für deine Zeilen und dein Teilen – so wertvoll, dass du deinen Herzensweg gehst! Ja, Sylvia Kolk, buddhistische Meditationslehrerin aus Hamburg, die ich im Buch „Auf dem Herzensweg – Lebensgeschichten spiritueller Frauen“ porträtiert habe, hat damals im Interview mal gesagt, dass keine ihren Weg gegangen ist, ohne all den Hindernissen zu begegnen. Dass sie jedoch kein Zeichen sind, dsas wir falsch sind, sondern vielmehr, dass wir genau richtig sind auf dem Weg. Wie du es beschreibst, habe ich es auch selbst oft erlebt: Einerseits der Gegenwind, diese Frage an „Bleibe ich dabei“. Zugleich sich öffnende Türen, neue Begegnungen, Menschen, die ins Leben treten, Impulse und Rückenwind (in Form von Menschen, Texten, Büchern, Begegnungen und anderem), die genau zur rechten Zeit auftauchen.

      Viel Vertrauen und Freude weiterhin auf deinem Weg für dich,
      alles Liebe,
      Sabrina

  3. Liebe Sabrina,
    Beim Lesen deines Blogs ploppt sofort die Bachblüte „walnut“ in mir auf, die genau diese enge Stelle beschreibt, bevor man durch ist durch den Prozess und noch nicht weiß oder sieht was danach kommt. Sie schubst dich sanft in die richtige Richtung. Ich werde sie mir in ein Wasserglas geben ( 5 tr.) und schlückchenweise über den Tag verteilt trinken…
    Danke für deine Worte
    Drück dich und genieße deine Auszeit
    Susanne

    • Liebe Susanne,

      wie schön, dass der Blogbeitrag dich zu einem ganz eigenen Weg und Erleben mit dem Thema der Enge und des Vertrauens geführt hat! Möge die Walnuss dich wohltuend unterstützt haben!

      Herzlich,
      Sabrina

  4. „Geh wohin dein Herz dich trägt“ liebe Sabrina – um mit deinen Worten anzufangen.
    leider habe ich erst heute morgen deinen Blog gelesen – wahrscheinlich bist du schonn unterwegs – ich wünsche dir gutes „Ankommen“ am See – am Berg – oder sonstwo in der Natur – erhol dich gut
    Frühlingsgrüße aus Düsseldorf
    *rena*

  5. Wie schön, allein schon die Überschrift zu lesen! Danke!

    Liebe Sabrina, liebe blogleserInnen!
    VERTRAUEN in den Prozess , ja und VERTRAUEN in meine Füße !
    Das ist genau mein Thema und besonders an den Punkten der „Enge“!
    Für mich sinds oft die Punkte , wo die TAT beginnt….vor der Entscheidung dazu ! Sabrina, du sprichst von „alten Bildern“ im Kopf, das kenne ich sehr gut und natürlich mit Vorliebe gesellen sich kritische und urteilende und zweifelnde Gedanken dazu ; alles zusammen hat ein Ziel ( oder vielleicht besser: NUR ein Ziel, die Tat, die Lebenskraft, und besonders die Hingabe dabei von mir fern zu halten!!! Merkwürdig, oder!?
    Teilen möchte ich, dass ich heute einem spontanen Frühlingsangebot von einer Freundin gefolgt bin, und das nur , weil ich meinen Füßen „blind“ vertraut habe , die nämlich alles taten, dieser Aktion zu folgen , während mein urteilender Kopf so viele Gegenargumente hatte, was ich ja eigentlich jetzt viel lieber machen würde. Ich tat trotzdem das, was sich in mir zu dem Zeitpunkt nicht stimmig anfühlte ! Jetzt sage ich, es war vielleicht eher eine Art Angst, die sich im Kopf austobte ! Ich ging also trotzdem zu diesem Treffen! Und erst als mir -auf dem
    Weg dahin- der rettende Gedanke kam: „mit diesem Angebot von Rita hat doch das Leben bei dir abgeklopft ! Ja!“ Da erst spürte ich etwas wie Frieden in mir hochsteigen ….
    Und was sag ich euch, am Ende unseres Treffens war ich dankbar und ich sagte zu ihr: wie schön, dass du mich angerufen hast, es war so schön mit dir!!!!!und mir selbst war ich dankbar, das Risiko eingegangen zu sein, einer tieferen Tiefe in mir vertraut zu haben. Ich hoffe, beim nächsten Mal enttarne ich die Stimme der Angst schneller und klarer!!! Sie hat soviel Masken!

    • Liebe Cordula,

      danke dir für das Teilen dieses Moments, wo du deinen Füßen und deinem Herzen gefolgt bist, dieser leisen, zarten und zugleich doch so kraftvollen Stimme, die sich immer wieder ihren Weg zu uns durch bahnt.

      Herzlich,
      Sabrina

  6. Liebe Sabrina,

    ich wünsche Dir von Herzen eine tolle Blogpause!
    Hab eine gut Auszeit mit viel Augenmerk auf das was es gerade für Dich braucht
    und komme gesund wieder 😀

    Grüße Diana

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