Tag 3 – Der Tag, an dem du an deiner Seite sitzt

An dem Tag, an dem ich anfing, gut für mich zu sorgen oder besser als bislang. Der Tag, an dem ich begann, an meiner Seite zu sitzen und nicht mehr wegzulaufen, auch wenn ich mich vorher immer dafür gescholten habe, wie ich bin. Der Tag, als mein Leben anfing, das Leben, bei dem ich an meiner Seite bin.

Sabrina Gundert

In der Ausbildung „Rituale und Kreise leiten“ lege ich oftmals beim Frauenkreis eine Postkarte in die Mitte auf der steht: Wenn du alles aufzählen solltest, das du liebst, wie lange würde es dauern, bis du dich selbst nennst?

Als ich die Karte das erste Mal in der Hand hatte und nur bis „Wenn du alles aufzählen solltest, das du liebst“ gelesen hatte, kamen mir da schon zig Sachen in den Sinn – mich selbst hatte ich nicht auf dem Schirm. Ich hatte gedacht, es ginge nur um die anderen.

Heute mag ich dich einladen, dir einen Moment zu nehmen, um an deiner Seite zu sein.

Es kann sein, dass du dir die Hand für einen Augenblick aufs Herz legst und dir einen stillen Dank aussprichst.

Dass du in ein Café gehst und dir einen Kaffee oder Kuchen bestellst.

Dass du erstmals fühlst, was dich die letzten Tage schon beschäftigt.

Ein Fußbad machst. Früher zu Bett gehst. Dich selbst nicht mehr innerlich zu sehr entwertest. Dass du dir Danke sagst für dich.

Etwas, eine kleine Geste, die eine Wertschätzung gegenüber dir ausdrückt. Du musst es nicht großmachen, halte es klein. So, wie es für dich machbar und stimmig ist. Beginne heute. Der Tag, an dem du an deiner Seite bist.