Still werden
Manchmal muss ich erst still werden, um mein Verbundensein mit mir wieder zu spüren. Denn manchmal sind die Worte in meinem Inneren so laut, dass sie die zarte Stille übertönen.
Jene Stille, die ich zwischen den Feldern und Wiesen, ebenso wie am Strand, so tief einatme. Wenn da nur noch mein Herzschlag ist, das sanfte Rascheln des Grases, der Sand unter meinen Füßen.
In jener Stille werde ich wieder eins mit mir. In dem Moment, in dem der Kopf mit seinem tosenden Lärm und seinem ewigen Gefühl des Getrenntseins zur Ruhe kommt, ist die Stille, ist das Einssein, wieder da.
Dann gehe ich weiter wie bisher, und doch gänzlich frisch und neu.
aus dem Magazin Verbundensein, S. 13
Es ist das Stillwerden, das es braucht, um die Antworten zu vernehmen, die uns zeigen, wo unser Weg jetzt weitergehen will. Ich habe es selbst erlebt: Bei mir war es auf einem Berg in der Schweiz, auf der Rigi, auf dem vor über zehn Jahren mein Weg anfing. Hier in der Stille hat sich gezeigt, was ich tun will. Hier war auf einmal klar, was es ist.